Sonntag, 11. Dezember 2011

Tag 72: Zwischen den Welten

Guuuten Tag.


Viel Neues gibt es nicht. Das Wetter spielt verrueckt, und das hat mich heute schon mal des oefteren umgehauen. Dann schleicht man total lustlos durchs Hostel, alle Leute die man kannte sind entweder schon weitergezogen oder uebers Wochenende auf einem Trip (im wahrsten Sinne).

Es ist schon entmutigend genug wenn man morgens im ueberfuellten Bad in den Spiegel schaut, und ein bleiches Gesicht mit mueden Augen zurueckstarrt.

"Das bin doch nicht Ich", denke ich halb amuesiert, und mustere mich darauf kritisch.
Mein Gesicht ist wirklich schmal geworden. Der Blick berechnend.
"Wenn ihr nur wuesstet wie die Menschen hier wirklich sind", denke ich. Ohja, oberflaechliche Menschen haben es hier wirklich einfacher.

Ich bin natuerlich nicht jeden Tag so verdammt weit unten, aber besonders Sonntags liegt mir noch die Anstrengung der alten Woche in den Knochen, sowie der resignierte Ausblick auf die kommende Woche.

Ich pflanze mich auf die Couch. Im DVD-Player laeuft Troja. Ich verfolge den Film mit einem halben Ohr, sonst widme ich ganz dem neuen Eragon-Teil "Inheritance" (Erbe).
Auch wenn ich das Buch schon fast durch habe (800Seiten guter Lesestoff ist in der Mittagspause vom Cafe und abends vorm Fernseher oder im Bett ratz-fatz durch), war es mir bisher immer ein guter Zufluchtsort, wenn sich einfach mal ein Teil von mir verkruemeln will.

Donna motzt rum? Beschissene Kunden? Die neuesten Freunde fahren schon wieder?
Dann fluechte ich mich einfach mal fuer eine halbe Stunde in eine andere Welt, begleite die Helden auf ihren gefaehrlichen Missionen, loese Raetsel, uefte Geheimnisse und kaempfe an ihrer Seite auf den Schlachtfeldern. 
 
Ja, ich weiss, das klingt wahrscheinlich voll kindisch. Ok, nein, das ist es sogar. Aber zum Glueck sehe ich eure Reaktion ja nicht, wenn ihr das lest :b


Neben mir sitzt Mike, ein Typ aus Neuseeland. Morgen faehrt er wieder, um ueber Weihnachten bei seiner Familie zu sein. Ich will es mir kaum eingestehen, aber insgeheim beneide ich ihn.
Mittlerweile laeuft so eine kitschige klischee-Teenager-Cheerleader-Camp-Schnulze.

Ich seufze gequaelt bei dem daemlichen Drama was sich dort im Fernseher abspielt rolle mit den Augen.
"Das ist doch bescheuert", sagen Mike und ich gleichzeitig. Wir muessen lachen.
Immerhin einer, der mal versteht was ich meine.

Jeeedenfalls.


Unterdessen habe ich nun die Suche nach einer Wohnung begonnen. Also, ernsthaft begonnen. Habe schon einige interessante Angebote, aber wenn alle Stricke reissen, ziehe ich zu Phila :)


Sonst ist nicht viel los. Ich melde mich die Tage!
Tausend Kuesse.
Ihr fehlt mir <3

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